Nur einen Monat nach der vollständigen Einführung itslearningstellte die Universität Stockholm aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf Online-Lernen um. Wie haben Fachbereich und Schüler:innen das geschafft? Zwei Mitglieder von Fachbereich teilen ihre Gedanken zum Online- und Blended-Learning in der Hochschulbildung.
Niklas Janz Professor und Leiter der Abteilung Ökologie am Institut für Zoologie |
Christine Storr Dozentin und Doktorandin für Recht und Informatik an der Fakultät für Rechtswissenschaften |
In diesem Jahr verzichten die Universitäten zum ersten Mal in der Hochschulbildung auf den physischen Campus und setzen auf Online-Lernen. Aufgrund der Anforderungen von Covid-19 und sozialer Distanz müssen sich die Einrichtungen anpassen und dynamischere und flexiblere Unterrichtsmethoden anwenden.
Dies war die Herausforderung für die Universität Stockholm mit mehr als 27.000 Vollzeitäquivalenten Schüler:innen, 1.400 Doktoranden Schüler:innen und 5.700 Mitgliedern von Mitarbeiter:in. Die 1878 gegründete Universität ist eines der führenden europäischen Zentren für Hochschulbildung und Forschung in der Wissenschaft.
Unterricht und Prüfungen online verlegen
Die Universität Stockholm begann mit der schrittweisen Einführung von itslearning im Jahr 2017 als ihre gemeinsame Lernplattform (LMS) zu implementieren. Die vollständige Einführung erfolgte im Februar 2020, nachdem die Universität ihr altes Lernmanagementsystem abgeschaltet hatte.
Niklas: Dann, im März 2020, beschloss die Universität, den Campus innerhalb einer Woche zu schließen und zu 100 % auf Online-Unterricht umzustellen. Die Dozenten mussten in nur sieben Tagen ihre gesamten Lehrmaterialien nach itslearning.
Christine: Als itslearning Koordinatoren und Dozenten bekamen wir viele Fragen, denn es gab eine Menge plötzlicher und großer Veränderungen. Im Fachbereich Rechtswissenschaften hatten wir in dieser Zeit Prüfungen und mussten schnell von Papierprüfungen auf eine virtuelle Lernumgebung (VLE) umstellen.
Auch wenn es für viele Lehrer:innen eine Herausforderung war, hatten wir doch das Glück, dass wir in unseren Fakultäten eine funktionierende Lernplattform hatten. Sonst wäre es viel schwieriger gewesen.Niklas
Die Dozenten hatten unterschiedliche technische Kenntnisse
Christine: Die größte Herausforderung bestand darin, dass die Lehrer:innen über unterschiedliche technische Kenntnisse verfügten, aber alle kamen recht schnell damit zurecht, ebenso wie unsere Schüler:innen. Die Kombination von Pädagogik und IT-Tools ist sehr wichtig, um vollständig online zu gehen, daher hat itslearning als unser LMS half uns, den Unterricht fortzusetzen.
Es war sehr offensichtlich, dass der Übergang für Kurse, die itslearning bereits verwendet wurde. Aber bei Kursen mit feld- oder laborintensiver Arbeit mussten wir ein bisschen mehr nachdenken.Niklas
Niklas: In meinem Ökologiekurs wurden Schüler:innen in virtuelle Gruppen aufgeteilt, die in ihrer häuslichen Umgebung arbeiteten, anstatt ins Feld zu gehen. Sie mussten Daten sammeln und analysieren und dann mit ihren Gruppe Mitgliedern zusammenarbeiten. Es funktionierte besser, als wir gedacht hatten - es erforderte nur eine andere Denkweise von den Lehrer:innen. Auch wenn es für viele Lehrer:innen eine Herausforderung war, hatten wir doch das Glück, dass wir in unseren Fakultäten eine funktionierende Lernplattform hatten. Sonst wäre es viel schwieriger gewesen.
Prüfungen - mit 100 % Online-Unterricht die ideale Lösung finden
Niklas: Was wir letztendlich gemacht haben, war eine "kontinuierliche Prüfung". Ich verwendete Aufgaben und andere Aktivitäten, um das Verständnis von Schüler:in zu überprüfen. Ein weiterer Vorteil der kontinuierlichen Prüfung ist, dass sie den Druck von den Schüler:innen nimmt und sie dazu ermutigt, sich während des gesamten Kurses mit dem Material zu beschäftigen - anstatt eine große Prüfung am Ende des Kurses abzulegen.
Christine: Dies ist eine interessante Kombination aus Pädagogik und technischen Hilfsmitteln. Mit einem LMS ist es einfacher, kontinuierliche Bewertungen vorzunehmen. Das ist also etwas, das wir meiner Meinung nach auch dann beibehalten sollten, wenn wir zum Präsenzunterricht zurückkehren.
Kommunikationsprobleme zwischen Schüler:innen und Fachbereich
Christine: Aber das größere Problem, mit dem wir konfrontiert waren, war der mangelnde Kontakt und die fehlende Kommunikation mit Schüler:innen. Schüler:innen kam normalerweise nach den Vorlesungen auf mich zu, um Fragen zu stellen. Das Online-Feedback, das Forum Diskussion und die Ankündigungen halfen mir, mit Schüler:innen in Kontakt zu bleiben. So blieben die Kommunikationskanäle offen - wir nutzten das Forum Diskussion sehr oft.
Niklas: Die Beziehung zwischen Schüler:in und Lehrer:in ist ein wichtiger Teil unserer Pädagogik an der Universität Stockholm, aber diese Tools sind auch sehr nützlich für informelle Diskussionen zwischen Schüler:innen im Rahmen des Blended Learning.
Anwesenheit in einer Klasse mit mehr als 100 Teilnehmern Schüler:innen
Christine: Dies erforderte einen gewissen Einfallsreichtum, der über die Verwendung des Anwesenheit Systems hinausging. Was bei mir funktionierte, war, mindestens eine Arbeitsauftrag Frage zu stellen, die auf dem basierte, was ich im Unterricht gezeigt hatte. Dies hatte einen sehr hohen pädagogischen Wert, da Schüler:innen die Vorlesungen besser zu verstehen schien.
Niklas: Ich denke, es ist erwähnenswert, dass dies etwas ist, das auch in kleineren Klassen nützlich sein kann. Es kann verwendet werden, um zu messen, was die Schüler:innen verstanden haben, und sogar als Motivation, um aufmerksam zu sein und mit dem Material zu arbeiten.
Blended Learning für das kommende Jahr - was wir gelernt haben
Christine: Ich überdenke definitiv die Art und Weise, wie ich unterrichte und wie ich es interaktiver gestalten kann. Eine Sache, die mir beim Schüler:innen Lernen von zu Hause aus aufgefallen ist, ist, dass es gut ist, ihnen Aufgaben zu geben, die mehr Interaktion erfordern, um sie zu beschäftigen. Es ist gut für sie, in Gruppen zu arbeiten. Ich werde also weiter nach Möglichkeiten suchen, dies zu entwickeln.
Niklas: Wir sehen, dass sich die Erwartungen von Schüler:in mit dem Online-Lernen verändert haben. Schüler:innen waren anfangs sehr verständnisvoll, aber das wird in Zukunft vielleicht nicht mehr der Fall sein und sie werden mehr verlangen. Wir müssen also die Art und Weise ändern, wie wir an den Unterricht herangehen.
Sehen Sie sich das Video an, um weitere Anregungen (Peer-Reviews!) zu erhalten, die Christine und Niklas für die Stärkung des Online-Lernens angesichts der anhaltenden Covid-19-Ungewissheit für nützlich halten, sowie die Auswirkungen des gemischten Lernens auf Schüler:in und Lehrer:in Moral und Wohlbefinden.
Vollständige Präsentation ansehen: https://itslearning.com/global/about-us/Ressourcen/w-stockholm-university-using-itslearning-covid19-webinar/
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