Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein Klassenzimmer, in dem 61 % der europäischen Schüler:innen heimlich KI um Hilfe bei ihren Hausaufgaben bitten. Nein, das ist keine Science-Fiction, das ist ein Montagmorgen im Jahr 2025.
Willkommen in der wilden Welt der Bildung, in der eine Generation, die noch nie eine Welt ohne Smartphones erlebt hat, nun mit KI umgeht, wie ein erfahrener Cowboy mit dem Lasso. Sie sind die technisch versierteste Generation in der Geschichte der Menschheit, und sie haben Large Language Models (LLMs), die ihre Aufgaben erledigen, bevor sie überhaupt gefrühstückt haben.
Die Fronten in der Debatte um KI im Bildungswesen sind gezogen, und sie sind in etwa so nuanciert wie ein Twitter-Streit.
In der einen Ecke stehen die Optimisten mit "AI Will Save Education"-T-Shirts und träumen von personalisierten Lernutopien, in denen jede Schüler:in maßgeschneiderten Unterricht erhält, so dass die Lehrkräfte mehr Zeit für den eigentlichen Unterricht haben.
In der anderen Ecke: die Kritiker:innen, die sich an abgegriffene Exemplare von "1984" klammern und davor warnen, dass KI die Schüler:innen zu unkritischen Zombie-Plagiatoren verwandeln wird, die nicht selbst denken können und deren Daten von den Konzernherren abgegriffen werden.
Wie ICT Norway feststellt, fehlt es dieser Debatte oft an Nuancen und sie wird mehr von Emotionen und Ängsten als von Fakten bestimmt. Es ist, als würde man sich darüber streiten, ob Feuer gut oder schlecht ist, anstatt darüber zu diskutieren, wie man es sicher zum Kochen verwenden kann.
Die Forscher Aleksandra Urman und Mykola Makhortykh haben etwas faszinierendes entdeckt: Fragt man eine KI in verschiedenen Sprachen nach der Invasion Russlands in der Ukraine, fragt man sich vielleicht, ob Sie über dasselbe Ereignis sprechen. Die KI trägt unterschiedliche politische Hüte, je nachdem, welche Sprache du sprichst. Die Untersuchung ergab auch, dass die Unterschiede zwischen den Sprachen bei den verschiedenen LLMs unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Stellen Sie sich vor, eine Geschichtsklasse würde drei verschiedene KI zum Zweiten Weltkrieg befragen und so unterschiedliche Interpretationen erhalten, dass sie genauso gut völlig unterschiedliche Zeitlinien hätten beschreiben können. Das ist so, als würde man drei Augenzeugen bitten, denselben Autounfall zu beschreiben und Geschichten zu erzählen, die eine Limousine, ein Raumschiff und eine Pferdekutsche betreffen.
Unsere Vision für digitales Lernen geht über auffällige Technologien hinaus, um Räume zu schaffen, in denen:
"Wir sind der festen Überzeugung, dass es besser ist, Kindern auf entwicklungsgerechte Weise beizubringen, was KI ist und was nicht und wie man diese Tools verantwortungsvoll einsetzt, als KI einfach komplett zu verbieten", sagt Amanda Bickerstaff, Geschäftsführerin von AI For Education und ehemalige Lehrer:in.
Ein Verbot von KI in Schulen ist nicht der richtige Ansatz. Es bedeutet nur, dass Schüler:innen sie trotzdem nutzen werden, aber ohne jegliche Anleitung. Stattdessen bringen versierte Pädagog:innen den Schüler:innen bei:
In Europa sind wir der Meinung, dass KI im Bildungsbereich transparent sein sollte. Algorithmen, die sich auf den Unterricht auswirken, müssen für eine Überprüfung offen bleiben, wobei die Quellenkritik in die Systeme integriert sein muss und nicht als optionales Extra behandelt werden darf.
Das bedeutet, dass EdTech-Entwickler:innen ihre KI erklären müssen. Schulen und Eltern haben ein Recht darauf, einen Blick in die "Black Box" der Bildungs-KI zu werfen, um sicherzustellen, dass die KI den Schüler:innen dient, anstatt ihre Perspektiven ohne Rechenschaftspflicht zu formen. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie wir bei itslearning mit KI arbeiten.
Der europäische Bildungstechnologiesektor entwickelt nicht einfach nur Tools; wir gestalten eine digitale Zukunft, in der demokratische Werte und pädagogische Exzellenz Hand in Hand gehen.
Bei der Bildung von morgen geht es nicht nur darum, mehr Bildschirme und blinkende Lichter hinzuzufügen. Es geht darum, unsere Menschlichkeit in einer zunehmend digitalen Welt zu bewahren. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder bestmöglich entfalten kann, unterstützt durch Technologie, die unsere Bildungstraditionen und europäischen Werte stärkt.
Wie können Sie einen Beitrag leisten?
Indem wir Schüler:innen mit den Fähigkeiten ausstatten, sich in unserer KI-gesteuerten Welt mit Selbstvertrauen und kritischem Denken zurechtzufinden, bereiten wir sie nicht nur auf die Zukunft vor. Wir schaffen eine digitale Lernlandschaft, die unseren höchsten Bildungsansprüchen gerecht wird. Dies ist nicht nur eine Chance, sondern auch unsere Verantwortung.
Die Frage ist nicht, ob KI in die Bildung gehört. Sie ist bereits da. Die eigentliche Frage ist, ob wir sie zielgerichtet gestalten oder einfach nur auf das reagieren, was uns das Silicon Valley vorsetzt. Europa hat Innovation schon immer mit ethischer Verantwortung in Einklang gebracht. Das ist auch jetzt nicht anders.